75 Jahre
Verein der Hundefreunde Neuhofen
Es war im Jahr 1928,
als sich Wilhelm Fischer, Konrad Keller, Franz Hoffmann, Karl Schneider
und Fritz Becht in der Wirtschaft „Zum Lamm“ in
Neuhofen trafen, um eine
Interessengemeinschaft zur Ausbildung von Schutzhunden zu bilden.
Man wollte gemeinsam die Ausbildung von
Schutzhunden angehen und traf sich deshalb in Ermangelung eines eigenen
Übungsplatzes auf den Wiesen rund um den Ort und begann, die
Hunde auszubilden. Die
notwendigen Ausbildungsgeräte wurden meist selbst hergestellt,
oder wenn dies nicht möglich war, aus eigener Tasche bezahlt.
Trotz dieser anfänglichen
Schwierigkeiten machte sich schon bald die Beharrlichkeit der
Gründer bezahlt, der Verein wuchs und erhielt durchaus
Zuspruch aus der Bevölkerung. Als der
Verein der Hundefreunde seinem ersten Höhepunkt zustrebte,
wurde er 1933 von dem damaligen Regime verboten.
Ein weiterer Rückschlag war
die Tatsache, dass die im stillen ausgebildeten Schutzhunde
1939 zur Wehrmacht rekrutiert wurden, wo sehr viele
als Melde- oder Sanitätshunde ihr Leben ließen.
Unter den schwierigsten Bedingungen,
mit Genehmigung der französischen Militärregierung,
wiederum
initiiert durch Wilhelm Fischer, rief man den Verein 1948 erneut ins
Leben. Zunächst
waren es nur wenige Bürger, die sich mit dem Hundesport wieder
vertraut machten, die
Nahrungsmittelknappheit und der damit verbundene Existenzkampf waren zu
groß und trotzdem gab es auch in dieser Zeit Hundehalter, die
das wenige, was sie besaßen dann noch mit ihrem Hund teilten.
Als Wilhelm Fischer
mitten in den Aufbauarbeiten verstarb, übernahm August
Häckel den Vereinsvorsitz.
Bereits 1950
überließ die Gemeinde dem Verein pachtweise das
Gelände am Rehbach. Im Jahre 1953
übernahm Reinhold Hook die Führung des Vereins.
Seit 1954
werden Schutzhundeprüfungen durchgeführt und Reinhold
Hook gelang es 1960 erstmalig sich zur Siegerprüfung des
Württemberg-Badischen-Dressurverbandes (WBDV) zu qualifizieren.
1961 wurde auf dem
Vereinsgelände eine Holzbaracke als Vereinsheim aufgestellt,
die gebraucht für DM 800.- erworben wurde.
Der Mitgliedsbeitrag betrug
übrigens 50 Pfennige im Monat!
1963
hatte der Verein 65 Mitglieder und neben Reinhold Hook fungierte
Friedrich Beil als 2.
Vorsitzender.
1964 wurde die Haupt- und
Siegerprüfung des WBDV in Neuhofen durchgeführt.
1970
erfolgte die Eintragung ins Vereinsregister. In jenem Jahr entstand
auch der Plan, die Anlage in ein noch zu erstellendes Sportzentrum II
zu verlegen, da die Gemeinde das ursprüngliche
Gelände am Rehbach für Bauzwecke benötigte.
1976 fand die
Einweihung des neuen Vereinsheimes mit Sportplatz im neuen Sportzentrum
II an der Woogstraße statt.
1977 löste
Friedrich Beil Reinhold Hook als ersten Vorsitzenden ab. Nahezu 25
Jahre war Reinhold Hook mit Leib und Seele dem Hundesport verschrieben.
1984 vertrat Gerhard Sturm mit seinem
Argus vom Pfälzer-Hof den Verein erfolgreich auf der
swhv-FH-Siegerprüfung in Stutensee-Blankenloch. Nachdem
Friedrich Beil 1993 sein Amt aus Altersgründen zur
Verfügung stellte, leitet seit dem Gerhard Sturm als
fünfter Vorsitzender in der Chronik, die Geschicke des Vereins.
75 Jahre mit fünf
verschiedenen Vorsitzenden ist wahrlich eine nicht häufig
vorkommende Besonderheit und zeugt von der Kontinuität und
Besonnenheit der Vereinsführung. Seit
der Amtsübernahme durch Gerhard Sturm wurde der
Eingangsbereich mit zwei neuenToren und einer kompletten
Schließanlage ausgestattet.
Die Einrichtung eines separaten
Helferduschraumes, eines neuen Getränkelagers und
schließlich der Umbau und die Renovierung des Vereinsheimes
wurden seit dieser Zeit in Angriff genommen.
Außerdem wurde die Konzession für das Vereinsheim
beantragt und erteilt. Dies alles war nur durch die
tatkräftige Unterstützung und Mithilfe der Mitglieder
zu bewerkstelligen.
Im sportlichen Bereich nahm der Verein
ebenfalls einen tollen Aufschwung. So
war Gerhard Sturm mit seinem Vips vom Busecker Schloß
insgesamt viermal Teilnehmer
an einer swhv-Siegerprüfung.
Mit dem Airedale Terrier Bryan von den
Glücksbärchen war er 1995 Teilnehmer der
Klubsiegerprüfung des KfT. Von 1999
bis 2002 löste ihn Monika Hoffmann ab, die mit Tina vom
Pfälzer Hof insgesamt viermal auf der
swhv-Siegerprüfung und einmal auf der Deutschen Meisterschaft
in Marburg startete. Mit
ihr war Heinz Brodhäcker in den Jahren 2000 und 2001 ebenfalls
erfolgreicher Teilnehmer an diesen Veranstaltungen.
Ein besonderes
Highlight war der Gewinn der Klubsiegerprüfung des KfT in FH
durch Herbert Welzel in den Jahren 1999 und 2000 in Lüneburg
und Kamen. Der Gewinn
der Pfalzmeisterschaft in den Jahren 1993, 1994, 1996 1998 und 2001
zusammen mit dem Titelgewinn der Stadt- und Kreismeisterschaft von
Ludwigshafen ununterbrochen in den Jahren 1993 bis 2000, dazu
unzählige Siege bei Pokalkämpfen zeugen von dem
erfolgreichen Arbeiten der Hundesportler.
Im
Jubiläumsjahr sind mit Kerstin Dittmar und ihrem
Riesenschnauzer Nico vom Elberfeld, Monika Hoffmann mit Cindy vom
Sulzachgrund und Gerhard Sturm mit Abakus von Nova Curia erstmalig in
der Geschichte des Vereins drei Teilnehmer gleichzeitig zur
swhv-Siegerprüfung qualifiziert.
Diese jungen Hunde stehen für
die Kontinuität in der Ausbildung des Vereins, sicherlich ein
Erfolg der beiden Trainer Monika Hoffmann und Gerhard Sturm mit ihrem
Team. Nicht zu vergessen, der
unermüdliche Einsatz der Schutzdiensthelfer Holger
Münch und Oswin Bibinger, ohne die diese Erfolge nicht
möglich wären.
Als Wermutstropfen wäre anzumerken, dass
die Hundesportler ab November bis März auf ihre Platzanlage
verzichten müssen, da der Platz in dieser Zeit meist komplett
unter Wasser steht und dadurch nicht zu nutzen ist.
In dieser Zeit müssen wir auf
fremden Plätzen arbeiten, um unser Trainingspensum
überhaupt realisieren zu können. Unser Dank gilt
daher allen Vereinen, die uns mit der Überlassung ihrer
Platzanlage weiter geholfen haben, allen voran der HSV
Bobenheim-Roxheim und der VfH Limburgerhof, die uns in der letzten Zeit
mustergültig unterstützt haben. Gerade dieses
gegenseitige Unterstützen und unter die Arme greifen machen
unseren Sport attraktiv und lebenswert und geben uns die Hoffnung, ihn
im Sinne unserer Gründer weiterhin fortführen zu
können.
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